MEINE PROBLEMZONE HAUT – DIE AUSGANSLAGE
Ich bin wohl ein typischer Fall der Erwachsenen-Akne: Ich hatte nie großartige Probleme mit meiner Haut während der Pubertät. Ich erinnere mich noch an ein Quiz eines Teenie-Magazins "Welcher Hauttyp bist du?". Bei einer Frage musste angeben, wie groß meine Poren sind. Ich bin ganz nah an den Spiegel herangegangen und dachte, joa irgendwie sieht man nix. Good for you – genieße es, würde ich heute meinem 16-jähringen ich sagen. Denn die unreine Haut kam bei mir später.
ERWACHSENEN-AKNE: ANFANG 20 GING ES BERGAB MIT MEINER HAUT
Ich würde sagen Anfang 20 ging es stetig bergab mit meiner Haut. Bis ich irgendwann die Pille abgesetzt habe und sie richtig ausgerastet ist. Zu der Zeit hatte ich unfassbar stark entzündete und sehr schmerzhafte Entzündungen unter der Haut. Ich konnte kaum lachen, weil es irgendwo immer wehtat in meinem Gesicht. Zu der Zeit habe ich es auch mit Ernährung & Co. versucht aber meine Haut wurde einfach nicht besser, weshalb ich mich dann an meinen Hautarzt gewandt habe.
NACH DER AKNE-THERAPIE WAR BEI MIR VOR DEN PICKELN
Nach der Verhütung war bei mir vor der schlimmen Akne. Und nach der Akne ist bei mir vor den Pickel... Denn heute, gut zwei Jahre nach der Therapie, bin ich tatsächlich immer noch mit Pickeln und Entzündungen am Kämpfen. Allerdings ist diese Akneform im Vergleich zu der, die ich mit Tabletten bekämpfen musste, deutlich milder und meiner Erfahrung nach mit Ernährung in den Griff zu bekommen. Zusätzlich zu einer gesunden Ernährung habe ich 16 Stunden am Tag gefastet: Auch intermittierendes Fasten genannt.
INTERMITTIEREND FASTEN: WAS IST TEILZEITFASTEN NACH DEM 16:8-PRINZIP?
Zugegeben, wenn andere von Fasten reden, schalte ich auf Durchzug. Ich habe einmal versucht, drei Tage eine Saftkur durchzuhalten und bin erfolgreich gescheitert. Jeden Tag nur Flüssigkeiten ohne großartige Kalorien? Ich kann damit gar nicht umgehen und bin – obwohl ich sonst eher willensstark bin – wirklich daran verzweifelt. Trotzdem sind mir die positiven Effekte des Fasten durchaus bekannt:
- Vorbeugung von Krankheiten
- Aktivierung von heilenden und entzündungshemmenden Prozessen im Körper
- Verbesserung des Schlafs
Durch die vielen kleinen entzündlichen Reaktionen meiner Haut habe ich unweigerlich daran gedacht, dass etwas mit meiner Ernährung nicht stimmt. Das ist sicher bei jedem anders und bei jedem Krankheitsbild unterschiedlich (damals als ich meinen schlimmsten Akneausbruch gar nicht in den Griff bekommen habe, hat auch gesunde Ernährung nicht geholfen). Aber bevor ich wieder zum Arzt renne und der mir aggressive Cremes oder Tabletten verschreiben lasse, wollte ich die Methode des Teilzeitfastens und des gesund Essens ausprobieren.
16:8 – beim Teilzeitfasten...
- Wird nur eine bestimmte Zeit am Tag auf Essen verzichtet. Es gibt unterschiedliche Längen und Methoden. Ich habe mich für die 16:8-Methode entschieden, da sie mir am besten umsetzbar erscheint.
- Der Körper ist jeden Tag stark mit unserer Verdauung beschäftigt. Vereinfach dargestellt, kommt er so mit seiner eigenen "Müllabfuhr" nicht hinterher und parkt gewisse Stoffe in unseren Zellen zwischen. Durch das Teilzeitfasten hat der Körper über Nacht nichts mit der Verdauung zu tun und endlich Zeit, "aufzuräumen" und die unguten Stoffe abzutransportieren und sich beispielsweise auch um Entzündungen zu kümmern.
- Ich merke bereits nach dem ersten Tag, an dem ich nach 18 Uhr nichts mehr esse, dass am Tag vorher noch schmerzende Unterlagerung deutlich besser sind.Wichtig ist, dass:
- Ihr genügend Wasser trinkt
- Auf eure Kalorien achtet: Nicht zu wenig essen!
- In der Essenszeit nicht ständig esst, nach dem Motto "Nachher gibt's nichts mehr", sondern versucht, einen normalen Rythmus einzuhalten
- Ich esse von 10 bis 18 Uhr und habe ein Frühstück, Mittagessen und frühes Abendessen
- Quält euch nicht, denn das Fasten soll umsetzbar sein. Am Wochenende pausiere ich beispielsweise das Teilzeitfasten und die gesunde Ernährung, damit ich auch mal ein Glas Wein mit Freunden am Abend genießen kann
VORHER / NACHHER – MEINE HAUT NACH DREI WOCHEN 16/8-FASTEN:
In einem Zeistrahl zeige ich euch hier Bilder von mir von Beginn des Teilzeitfastens bis heute, fast drei Wochen nach Beginn.
DIE ERSTE WOCHE TEILZEITFASTEN GEGEN AKNE – TAGEBUCH:
TAG 1:
Meine Haut rastet aus: ich bemerke, dass es immer mehr kleine Mitesser auf der Haut werden. Tag für Tag wird es nicht besser sondern schlechter. Dazu kommen schmerzende "dickere" Pickel etwas weiter unter der Haut. Ich hoffe, dass es dieses Mal nicht so krasse Ausmaße annehmen wird wie damals als ich Tabletten gegen die Akne nehmen musste. Da meine Haut gerade zusehend schlimmer wird, ist mir klar: Um eine Umstellung meiner Gewohnheiten werde ich nicht rumkommen. Mir fällt ein, dass ich vor einiger Zeit etwas über Teilzeitfasten und die heilenden Prozesse gelesen habe und möchte es versuchen. Was bedeutet das genau? Ich esse 16 Stunden am Tag nichts, trinke ungesüßte und kalorienfreie Getränke. 8 Stunden am Tag esse ich. Ich suche mir die Zeitspanne 10-18 Uhr aus, um meinen täglichen Kalorienbedarf abzudecken. Ich gehe als erstes einkaufen und greife nur zu gesunden Lebensmitteln. Wenn schon, denn schon, denke ich mir. Ab 18 Uhr wird nichts mehr gegessen. Ich merke ab 22 Uhr, dass sich mein Magen mit leichtem Hunger meldet und trinke viel warmen Tee.
TAG 2:
Ich wache nach einem sehr erholsamen Schlaf auf und renne direkt zum Spiegel: Tatsächlich, die Unterlagerung, die gestern noch stark schmerzten, tun heute deutlich weniger weh. Ich bilde mir ein, meine Augen sind nicht so geschwollen wie sonst morgens und auch die ersten kleinen Milien sind abgemildert. Das ist ein guter Start! Ich freue mich auf's Frühstück um 10 Uhr und bin motiviert, weiterzumachen.
TAG 3:
Das mit dem erholsamen Schlaf ist super. Ich merke, wie ich morgens mehr Elan habe, aufzuspringen und mir ein Frühstück zuzubereiten. Ich trinke einen Smoothie aus Blattspunat und esse zwei Avocados mit Maiswaffeln. Mittags bekomme ich Lust auf etwas Gehaltvolles und mache mir Rosmarinkartoffeln aus dem Ofen. Danach gibt's noch einen Smoothie aus Spinat, Rettich, Flohsamenschalen, den ich nicht ganz schaffe und im Kühlschrank für den nächsten Morgen aufbewahre.
TAG 4:
Ich trinke den Rest des Smoothies und mache mir wieder die Avocadowaffeln Mittags: Pfanne aus angebratenen Champignons, Bohnen und Kokosmilch. Ich merke, wie ich danach noch nach etwas Süßem schmachte und mache mir einen Smoothie aus Mango und Blaubeeren. Die Banane lasse ich weg und merke schon jetzt, wie sich mein Geschmack verändert: Trotz Weglassens der Banane, schmeckt der Smoothie überraschend süß.
TAG 5:
Ich wache auf mit dröhnendem Schädel. Ich kann mir nicht erklären, warum. Vielleicht ein Entgiftungsprozess? Meine Haut sieht zwar immer noch gerötet aus. Allerdings entdecke ich beim Gegendrücken meiner Zunge von Innen nicht mehr so viele Unterlagerungen im seitlichen Kinnbereich. Es tut sich also echt einiges in meinem Körper.
Einen Tag vorher habe ich meine Haut gepostet und habe zahlreiches Feedback und viele Tipps bekommen: Tomaten weglassen war ein Tipp. Ich google und erfahre, dass man eine Kreuzallergie gegen Tomaten entwickeln kann, wenn man gegen Gräserpollen allergisch ist. Aha! Obwohl meine Haut deutlich besser wird durch das Clean Eating, versuche ich ab heute mal, Tomaten wegzulassen. Auch Milch lasse ich nun zu 100% weg und pimpe meinen Kaffee mit Kokosmilch (nicht die aus dem Tetrapack, sondern die aus der Dose mit der ich sonst koche).
TAG 6:
Tag für Tag fällt mir das Fasten leichter und ich freue mich richtig darüber, nicht nur meiner Haut, sondern auch meinem Körper etwas Gutes zu tun. Kopfschmerzen treten immer mal wieder auf komischerweise. Google gibt Aufschluss, dass es sich hierbei tatsächlich um einen "Entgiftungsprozess" handeln kann, bei dem der Körper mit Kopfschmerzen reagiert. Die positive Wirkung auf meine Haut ist in real deutlicher als auf den Fotos. Die Poren sind super klein, es kommen keine neuen Entzündungen und bestehende Entzündungen klingen deutlich ab.
FAZIT NACH DREI WOCHEN – INTERMITTIEREND FASTEN GEGEN AKNE

Ich merke von Anfang an Tag für Tag eine Besserung und spüre, wie meine Haut sich heilt. Es kommen keine neuen Entzündungen und es tut nichts mehr weh in meinem Gesicht. Meine Haut ist – trotz der roten Pickelmale – deutlich frischer, wirkt feinporiger und ich habe einen richtigen Glow bekommen. Ich wusste gar nicht, dass ich so etwas überhaupt haben kann! Außerdem habe ich morgens nicht mehr so geschwollene Augen.
Zusätzlich habe ich in der Woche versucht, nach dem Prinzip des Clean Eating zu essen, was den positiven Effekt bestimmt verstärkt und auf Make-up zu verzichten. Da kommt der Winter ganz gelegen, da ich einfach meinen Schal über mein Gesicht ziehen kann. An den Wochenenden bin ich nicht ganz so streng und breche die Fastenzeit auf, um dann am Montag wieder durchzustarten. Ich werde das Fasten in der Woche auf jeden Fall weitermachen. Jetzt nach drei Wochen brauche ich nur noch ein wenig Abdeckstift auf den roten Stellen. Ich bin mir fast sicher, dass meine Haut nach ein bis zwei weiteren Wochen total erholt sein wird. Es braucht zwar etwas Disziplin, Abends mit Freunden dann nur einen Tee zu trinken, anstatt essen zu gehen. Allerdings entlohnt mich das ständig besser werdende Hautbild.
MEIN ESSENSTAGEBUCH FÜR EINE WOCHE CLEAN EATING UND TEILZEITFASTEN GEGEN AKNE UND UNREINE HAUT
Wenn schon denn schon, dachte ich mir vor dem Teilzeitfasten. Da ich eh immer aus Fitnessgründen und eben auch aus Gründen meiner Haut auf die Ernährung achte, wollte ich es in der Zeit des Fastens richtig wissen und habe meine Ernährung auf Clean umgestellt. Das bedeutet, dass ich keine verarbeiteten Lebensmittel zu mir nehme, deren Zutatenliste länger ist als sie unbedingt sein muss. Ich habe also alles selbst gemacht: Saucen, Mayonnaise und super frisch gekocht. Interessiert ihr euch für meine Rezepte? Ich schreibe sie euch gerne runter. Aber nur, wenn ihr Bock drauf habt, sonst spare ich mir die Arbeit haha.
Nachdem ich dich neulich wegen zunehmender Kommerzialisierung deines Blogs heftig kritisiert habe, möchte ich dich jetzt auch einmal ausdrücklich loben. Neuerdings hast du vermehrt wieder Themen und Inhalte, bei denen es nicht in erster Linie ums Verkaufen irgendwelcher Waren und/oder Dienstleistungen, sondern um ernsthaftere Themen und für Interessierte oder Betroffene wirklich hilfreiche Anregungen geht. Mach weiter so, dann behältst und bekommst du auch wieder mehr ernsthafte Leserinnen, und das kommt letztlich deinem Blog insgesamt zugute - meine ich jedenfalls.
Liebe Vicky,
ein interessanter Beitrag auch für nicht Aknebetroffene! Ich ernähre mich aus ökologischen Gründen "clean" (mein Supermarkt ist der Biohof nebenan...) und kann nur bestätigen,dass es da einen Zusammenhang gibt."Sündige" ich mal und/oder trinke light Softdrinks,sehe ich das am nächsten Morgen mit kleineren Unebenheiten im Spiegelbild...Wir führen uns durch konventionell und chemisch hergestellten Produkten Stoffe zu,die als Gifte verstoffwechselt werden,weil unser Körper einfach keine E-Nummern etc. kennt (und bitte nicht falsch verstehen,ich möchte nicht missionieren,nur einen Gedankenanstoß geben...).
Was bestimmt auch hilft, ist ausreichend Schlaf und Yoga,ein ausgeglichenes Gemüt kann nie verkehrt sein,um einer Erkrankung (die Akne aus medizinischer Sicht ist) zu trotzen!
Einen schönen Abend,Sarah
PS:Aber klar,nur her mit den Rezepten!
Hört sich sehr interessant an! Werd es denke ich Anfang nächsten Jahres ausprobieren (in der Weihnachtszeit schaff ich das nicht). Über die Rezepte würde ich mich mega freuen 🙂
Liebe Grüße
Antonia
Hi Vicky,
ich danke dir für deinen Beitrag! Es macht Hoffnung, dass es Mittel und Wege gibt, das Problem in den Griff zu bekommen. Ich hatte mit 17 Jahren auch eine Therapie mit Aknenormin. Seitdem bis heute nehme ich die Pille, möchte diese aber bald absetzen zugunsten hormonfreier Verhütung. Ich habe richtig Panik bei dem Gedanken, was dann mit meiner Haut passiert, weil sie vor der Behandlung in der Pubertät richtig schlimm war. Hatte auf dem Rücken und im Gesicht die gleichen Entzündungen von denen du berichtet hast. Aber ich sehe für mich keine andere Möglichkeit, wenn ich die Pille absetzen möchte...und das möchte ich schon nachdem ich sie nun über 12 Jahre nehme (bin 29). Bitte mach weiter so, ich mag deinen Blog wirklich gerne - jede Art von Beitrag 🙂
Liebe Vicky,
dein Beitrag ist super interessant. Ich habe mittlerweile seit über 12 Jahren mit Akne zu kämpfen. Für das neue Jahr werde ich mir das Teilzeitfasten vornehmen. Allerdings fällt es mir immer schwer Ideen für's Kochen zu finden. Daher würde ich mich super über deine Rezeptideen freuen.
Liebe Grüße, Isa
Hallo liebe Vicky, ich bin beim Stöbern erst jetzt auf diesen Beitrag aufmerksam geworden. Über Rezepte würde ich mich ebenfalls total freuen!!!
Liebe Vicky,
ich hatte Zeit meines Lebens mit Akne zu kämpfen. Mit der Pille und während der Schwangerschaften war es okay, aber in den letzten Monaten wieder ganz schlimm.
Seit zwei Wochen "faste" ich an zwei Tagen pro Woche, d.h. an diesen Tagen gibt es nur Gemüse und wenig Proteine, keine Kohlehydrate oder Zucker - und der Erfolg war beeindruckend. Bereits am Morgen nach dem ersten Fastentag waren vorhandene Entzündungen zurückgegangen und seither heilt alles ab, zwei drei kleine Pickelchen ausgenommen.
Das liegt wohl am Insulinspiegel, der mit den Wachstumshormonen zusammenhängt (Androgene). Wenig Zucker im Blut, wenig Insulin, wenig Androgene, weniger Pickel.
Eigentlich habe ich mit dem Fasten begonnen, um ein paar überflüssige Pfunde zu verlieren und kann kaum glauben, was da so nebenher passiert.
Ich kann nur allen Betroffenen raten, das mal auszuprobieren - billiger und gesünder ist keine Aknetherapie.
Hi liebe Vera, interessant, dass die zwei Tage schon so viel Auswirkung haben. Ich habe mich für die Variante entschieden, in der Woche clean zu essen und ab 18 Uhr 16 Stunden zu fasten und berichte ja hier in dem Posting darüber. Es ist schon krass, was der Körper an Selbstheilungskräften mobilisieren kann. Freut mich auf jeden Fall, dass du Erfolge verzeichnen kannst. Und ja, du hast definitiv recht, dass dies eine gesunde und günstige Art der Therapie sein kann :-*